Chemie macht keine Kopfschmerzen, Chemie hat die Lösung dagegen

Herstellung von Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin)

In der 10. Klasse ist in Chemie fast ein Neustart möglich, denn es wird ein neues Themengebiet, die organische Chemie unterrichtet. Hier gibt es viele Bezüge zum Alltag, z.B. "Wieso ist Feuerzeuggas flüssig?", "Wie reifen Früchte schneller?", "Wie stellt man alkoholische Getränke her?", "Warum bekommt man Kopfschmerzen, wenn man zu viel Ethanol-Alkohol trinkt?" oder "Was steckt in einer Kopfschmerztablette?"

Bei der Behandlung der Carbonsäureester, ist die Klasse 10a/b im Schuljahr 2015/16 der letzten Frage etwas genauer nachgegangen. In den praxisorientierten Profilstunden, wurde nämlich in einer Doppelstunde, von den Schülern/innen der wohl weltweit bekannteste Wirkstoff von Kopfschmerztabletten, Acetylsalicylsäure, hergestellt.

Hierbei wurde nicht nur die Synthese dieses Stoffes aus Salicylsäure und Essigsäureanhydrid erlernt, sondern auch typische Arbeitsschritte wie das Umkristallisieren und Abnutschen.

Nachdem die einzelnen Gruppen am Ende der Unterrichtseinheit nun ein paar Gramm eines weißen Pulvers in den Schnappdeckelgläschen hielten, wollten sie natürlich auch die Sicherheit haben, dass es sich um das gewünschte Produkt handelt. Hierzu wurde die gesamte Klasse mit ihren Proben am 15.07.2016 mit einem Bus zur TU nach München gebracht. Dort wurde die Klasse von PD Dr. Gerd Gemmecker in Empfang genommen und während des ganzen Tages hervorragend betreut.

Zunächst erhielten sie eine kurze Einführung in die Analysemethoden NMR, Massenspektrometrie und IR-Spektroskopie. Im Anschluss wurden dann alle Proben unter Mithilfe und in Gegenwart der Schüler und Schülerinnen mit diesen Analyseverfahren getestet und eindeutig als Acetylsalicylsäure identifiziert. Herr Dr. Gemmecker lobte sogar einige der Proben als besonders rein, sodass er schon von Universitätsniveau sprach. Zum Beweis kann man im Bild ein besonders schönes 1H-NMR-Spektrum einer Probe begutachten.

A. Hennig