Projekt-Seminar "Modelleisenbahn 2013-15" (Physik)

Ist es die Liebe zum Detail...

… oder ist es der Teufel, der im Detail steckt? Eine Faszination und Verlockung geht auf jeden Fall von der Welt im Kleinen aus. Schließlich ist man Schöpfer, Herrscher und Klempner zugleich in dieser Welt. Die Miniwelt ist so gut, wie man sie einrichtet und pflegt.

Schon im Titel "Modelleisenbahn" als Fortsetzung des vorangegangenen P-Seminars "Digitale Eisenbahn 2011-13" klang an, dass diesmal nicht die Steuer- und Regeltechnik, sondern die Gestaltung der H0-Welt im Vordergrund stehen sollte.

Als Schöpfer einer Berg- und Schluchtenlandschaft betätigten sich Pascal Völkl, Sebastian Fischer und Albert Sandritter. Ihr Ziel war, die Gleiswendel, die die Verbindung zwischen Schattenbahnhof (Zug-Tiefgarage) und Oberfläche war, durch eine Landschaft zugleich zu verbergen und einzubeziehen. Aus mehreren Kilogramm Gipsbinden und Drahtgeflecht auf einer Holzkonstruktion wurde im Laufe des Seminars ein abnehmbares Landschaftselement, das allein Basis für viele weitere Wochen schöpferischer Tätigkeit sein kann.

Teamgeist und Disziplin waren gefragt, wenn diese Großbaustelle ein- und ausgebaut wurde, Gips- und Drahtreste herumflogen und so den Fahrbetrieb behinderten. Um dessen Aufrechterhaltung machten sich vor allem Johannes Böhm und David Auer verdient. Immer wieder musste den teilweise störanfälligen Weichen neues Leben eingehaucht werden, Rückmeldekontakte geprüft werden und die Softwaresteuerung an den modifizierten Gleisplan angepasst werden.

Derweil haben Christian Fischer, Hannes Kinninger, Dennis Köppl, Tobias Maidl, an verschiedenen Landschaftsdetails weiter gearbeitet. Mal war ein Mauerwerk zu begrünen oder eine Böschung aus Gips zu modellieren. Nicht alles klappte auf Anhieb und nicht wenig blieb übrig für künftige Seminare.

Als Klempner mühten sich Enrico Winter, der immer wieder Ordnung und System in unsere uferlose Lagerhaltung brachte, und Dennis Köppl, unser Mann am Lötkolben. Falls sich aber mal jemand in einer Idee verrannt hatte oder eine unmögliche Zuggarnitur zusammengestellt hatte, dann wurde er von Noah Menthel gebremst und beraten, der stets auch den Blick auf die reale Bahn hatte. Als Belohnung für die Anstrengungen durften wir uns bei Schulfest und Infoabenden immer wieder über große Kinderaugen freuen und darin bestätigen, dass die Modellbahn wieder ein Stück besser geworden war.

Schließlich entstand das Bedürfnis nach Anregungen vom großen Vorbild für kleine Welten. Kurz vor Weihnachten 2014 fuhren wir stilecht im ICE nach Hamburg und besuchten dort die weltgrößte Modelleisenbahnanlage, das "Miniatur Wunderland". Dort kamen wir aus dem Staunen nicht mehr raus und jedem war wohl klar, dass er sich das Miniatur Wunderland nochmal anschauen wird.

Wie wertvoll und inspirierend der Ausflug war, zeigte sich daran, dass quasi in der Nachspielzeit des Seminars noch eine schöne Gleisbauszene entstanden ist. Den Bahnstreik dieser Wochen wurde also nicht nachgespielt, so dass sich die eine oder andere Überstunde gelohnt hat!