Das SFG als Fairtrade-Schule: Fair-antwortung in der globalen Welt wahrnehmen

„Noch bevor du diesen Morgen dein Frühstück beendet hast, bist du auf die halbe Welt angewiesen.“

(Martin Luther King)

Am Mittwoch, 29. März 2023 wurde dem Sebastian-Finsterwalder-Gymnasium die Auszeichnung "Fairtrade School" verliehen.

Wo kommt eigentlich meine Schokolade her? Wer hat die Bohnen für meinen Kaffee angebaut und geerntet? Wer hat mein neues T-Shirt genäht und mein Smartphone hergestellt? Wir konsumieren jeden Tag, treffen ständig Kaufentscheidungen, mit denen wir darüber mitbestimmen, wie gut andere Menschen von dem leben können, was sie herstellen. Um unseren Konsum sicherzustellen, müssen viele Menschen auf der Welt sehr hart arbeiten, oft unter menschenunwürdigen Bedingungen.

Viele Zusammenhänge in der Weltwirtschaft sind für uns Konsumenten aber undurchsichtig, und so nimmt die weltweite Ausbeutung von Arbeitern und Arbeiterinnen sowie der Umwelt unter dem Deckmantel von Sachzwängen zu. Diese unfairen Strukturen, die unsere globalisierte Welt mit sich bringt, unter denen die einen auf Kosten der anderen leben, sind uns oft gar nicht bewusst, wenn wir im Supermarkt nach der Banane oder im Kaufhaus nach der neuen Jeans greifen.

Der Faire Handel zeigt uns, dass Einkaufen aber auch gerecht, solidarisch und nachhaltig möglich ist.

So machte sich im Herbst 2021 das P-Seminar „Fair Trade“ auf den Weg, die Strukturen und Grundlagen des Fairen Handels besser kennenzulernen und zu verstehen, warum er nötig ist für eine gerechtere Welt. In verschiedenen Plakataktionen, dem Verkauf fair gehandelter Produkte, Unterrichtseinheiten und Infoflyern etc. wurde die Schulgemeinschaft des SFG über den Fairen Handel informiert und angeregt, selbst auch bewusster einzukaufen. Oster- und Nikolausverkauf und besonders die faire Cocktailbar in der verlängerten Pause im Sommer kamen sehr gut an bei den Mitschülerinnen und Mitschülern und machten allen Beteiligten viel Spaß.

Mit der Zertifizierung des SFG zur Fairtrade-Schule im März möchte das P-Seminar deshalb vor allem die Verankerung des Themas in der Schule fördern und das Bewusstsein für die Bedeutung von nachhaltiger Entwicklung stärken.

Unsere Schulleiterin Frau Würth, Frau Dr. Burkl als Vorsitzende des Fördervereins „Fairtrade- Stadt Rosenheim“ sowie Herr Helmut Enzinger von den Weltläden Brannenburg und Rosenheim würdigten in ihren Grußworten bei der Zertifizierungsfeier das Engagement der Schülerinnen und Schüler. Im Sinne des bekannten afrikanischen Sprichworts „Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern“ machten sie der Schulgemeinschaft Mut, sich weiterhin für eine Fair-Besserung der Welt einzusetzen. Und so soll die Auszeichnung zur Fairtrade-Schule, die im Anschluss von der Eine-Welt-Promotorin Sandra Mulzer verliehen wurde, auch als Anreiz verstanden werden, den Einsatz für die Fairtrade-Idee an unserer Schule fortzuführen und zu intensivieren, wie es sich auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des P-Seminars von Anfang an gewünscht hatten. Ideen dafür konnten beim anschließenden fairen Snack-Buffet gleich geschmiedet werden. So wird sich zum Beispiel ein P-Seminar ab dem kommenden Schuljahr mit fairer Mode beschäftigen und es ist ein Wahlkurs zum fairen Handel in Planung.

Das P-Seminar „Fair Trade“ bedankt sich für die große Unterstützung

  • bei allen Schülerinnen und Schüler, die sich für die Idee des Fairen Handels begeistern ließen,

  • bei allen Lehrerinnen und Lehrern, die sich in ihrem Unterricht mit der Thematik beschäftigt und unsere Aktionen gefördert haben,

  • bei der Schulleitung für die Genehmigung und Förderung der Aktionen,

  • bei den Elternbeirätinnen Frau Kraft und Frau Meyer, die stets mit Rat und Tat zur Seite standen,

  • bei Herrn Gell und seinen Musikern für die großartige musikalische Untermalung der Zertifizierungsfeier,

  • bei Frau Dr. Burkl von der Fairtrade-Stadt-Rosenheim, der Regionalpromotorin Frau Mulzer sowie bei Herrn Enzinger mit dem Team des Weltladen für alle Tipps und die empathische Gestaltung der Zertifizierungsfeier,

  • sowie bei Frau Fenzl, die bereit war, auch fair gehandelte Produkte in unseren Pausenverkauf aufzunehmen.

 

Claudia Schnäbele-Wiens