Projekt „Wurm-Reaktor“

Ausgehend vom Unterrichtsthema „Verdauung beim Menschen“ stellte sich die Frage, wie die Natur ihre Abfälle „verdaut“. Dass dieser Vorgang einem Kreislauf gleich kommt, war bekannt – die Details jedoch nicht.

Einen Komposthaufen im Garten kennt wahrscheinlich jede*r. Auch die darin lebende „Müllabfuhr“, bestehend aus Asseln, Regenwürmern und weiteren Kleintieren, welche abgestorbenes Pflanzenmaterial aus dem Garten und Küchenabfälle zu wertvollem Humus „recyceln“, ist bekannt. Dass aber auch mitten in der Stadt – sogar in der Wohnung (!) – einfach kompostiert und sogar eigenes Gemüse angebaut werden kann, wollten die Schüler*innen der Klasse 5d erst nicht so recht glauben. So war die Idee des schuleigenen Wurmkomposters geboren.

Die Materialien dafür waren schnell besorgt und so schritten die Schüler*innen tatkräftig mit Akkuschrauber, Gartenschaufel, einem Eimer voll gesammelter Küchenabfälle und einer motivierten Truppe von Kompostregenwürmern zur Tat. Im Stockwerkprinzip wurde der Komposter aufgebaut. Um auch weiter unsere Insekten auf dem Schulgelände zu unterstützen, säten die Schüler heimische Blütenpflanzen an. Die Regenwürmer setzen die Küchenabfälle nun zu wertvollem Humus um, der um ein Vielfaches nährstoffreicher als Gartenerde ist und so den Pflanzen einen regelrechten Wachstumsschub verpasst.

Dass Wurmkomposter auch in geschlossenen Räumen aufgestellt werden können, wird dadurch begünstigt, dass Wurmkomposterde nach Waldboden riecht; aber nicht allein der Geruch spricht für eine Kompostierung in der Stadt. Der Wurmkomposter unterstützt auf vielfältige Weise die Umwelt:

  1. Man vermeidet Müll, denn ca. 30% des zu entsorgenden Restmülls sind organische Abfälle.
  2. Man spart Energie und Ressourcen, denn mit dem Wurmhumus spart man den Kauf von Blumenerde, deren Produktion, Verpackung und Transport die Umwelt belastet.
  3. Man schützt das Klima, da handelsübliche Blumenerde Torf enthält. Torf ist Moorboden, der viel CO2 speichert. Im Übrigen ein guter Grund, den Erhalt unserer Moore zu unterstützen, da diese unsere CO2-Bilanz verbessern.
  4. Man spart Geld, denn anstelle von Blumen kann man Salat oder anderes Gemüse anbauen und somit Urban Gardening betreiben.

Nun schauen wir also mal wie schnell unsere Würmer arbeiten. Und wer weiß… vielleicht freuen sie sich ja auch über übriggebliebene Obst- und Gemüsestücke aus der Brotbox. Aber PSSSSSST – nicht den Eltern verraten!

 

 

im Schuljahr 2021/22, StRin Franziska Wünsche und die 5d